„Blätter“ wie dieses stilisierte Kirschblatt (links) sind das aktuelle Thema der Skulpturen des Holzbildhauers Markus Brinker.
Komplementär dazu befassen sich die Bilder des Malers Michael Bahr mit Bäumen als landschafts- und ortsbildprägenden Elementen.
Skulptur und Malerei im Dialog
5. Juni bis 26.Juni 2024
Ort: Der Salon / Frundsbergstraße 2, Mindelheim, 87719
Im Verlauf der Klimakrise werden wir Bäume nötiger haben denn je – als Schattenspender, Wasserspeicher, CO2-Senke, als Lebensräume und nicht zuletzt für die Seele. Dem Wesen der Bäume und ihrem Einfluss auf den Menschen spüren der Holzbildhauer Markus Brinker und der Maler Michael Bahr in einer gemeinsamen Ausstellung im „Salon“ des Kunstvereins nach.
In seiner Malerei konzentriert sich Michael Bahr unter anderem auf die prägende Wirkung von Bäumen auf Landschaften und Menschen. Wie stark diese Wirkung sein kann, lässt sich erahnen, wenn man sich vorhandene Bäume kurzerhand einmal wegdenkt. „Beim Betrachten meiner Bilder werden Sie feststellen, dass Bäume darin nicht bloße Versatzstücke sind wie etwa in einem realistischen Bühnenbild. Sie spielen als landschafts- oder ortsbild-prägende Elemente oft die Hauptrolle, zumindest aber eine wichtige Nebenrolle. Bäume sind voller Leben – als Lebewesen und Biotope. Nicht zuletzt deshalb werden sie zu einem unverzichtbaren Mittel für die Wiederbelebung unwirtlicher innerörtlicher Bereiche“, stellt der Maler fest. So sei es ihm ein Anliegen, den Wert gerade alter Baumbestände sinnfällig zu machen. Michael Bahr ist Autodidakt und widmet sich seit über zehn Jahren verschiedenen Stilrichtungen der Malerei, wobei Landschaftsmotive einen Schwerpunkt bilden.
Markus Brinkers Zugang zum Thema Bäume ist ein anderer, sein Anliegen aber ein ganz ähnliches. Holz betrachtet er nicht als irgendeinen Werkstoff. Es ist für ihn unmittelbar mit dem Leben verbunden, ein Geschenk der Natur, aus dem er Skulpturen formt. Bei seiner Arbeit spürt er bewusst den Wuchsformen und Materialwirkungen nach, verdeutlicht künstlerisch die im Holz steckenden Energien und verleiht so dem Baum von einst eine neue, für den Betrachter oft überraschende Ausdruckskraft. Mit seiner Kunst sieht sich Markus Brinker als Mittler zwischen Natur und Mensch, dessen Wahrnehmung und Bewusstsein für das Wesen des Natürlichen er schärfen möchte. Aktuell hat er sich das Thema „Blätter“ vorgenommen und das aus gutem Grund: „Das Blatt wandelt CO2 um und gibt lebensnotwendigen Sauerstoff ab. Einmal abgeworfen, bietet es Lebensraum für unzählige Lebewesen und wird später – umgewandelt in Humus – zur Grundlage neuen Lebens. Als Künstler interessiert mich besonders das Phänomen der abgeworfenen Blätter, die Faszination ihrer Formenvielfalt und die Harmonie ihrer Farben“, so der Bildhauer. Brinker ist ebenfalls Autodidakt, arbeitet als freischaffender Künstler im eigenen Atelier und ist als Dozent für Holzbildhauer-Workshops im Raum Augsburg wie auch überregional tätig.
Die Vernissage findet am 4. Juni ab 19 Uhr statt.
Geöffnet ist die Ausstellung vom 5. bis einschließlich 26.Juni 2024 jeweils mittwochs von 16 bis 18 Uhr und sonntags von 14 bis 16 Uhr.