Mitteilungen des Vorstands

Liebe Kunstschaffende,

vor einiger Zeit habe ich ein Buch* gelesen mit dem Titel „Schönheit rettet die Welt“, der einem Zitat des Schriftstellers Fjodor Dostojewski entnommen ist. Zunächst dachte ich: Welch eine Anmaßung angesichts der heutigen Weltsituation. Doch bei der Lektüre gewann ich zunehmend den Eindruck, dass sich hier eventuell eine tiefere Wahrheit zu erkennen gibt.

Vielleicht ist es Ihnen ja auch längst aufgefallen: Parallel zu den sich zuspitzenden Problemlagen (Klima- und Migrationskrise, erstarkende Autokratien, Kriege, wachsende Vermüllung …) werden viele Gebrauchsgegenstände, Produkte, Gebäude, Gärten etc. immer unansehnlicher. All das kann kein Zufall sein, steigert keineswegs das Wohlbefinden der Menschen und ruft geradezu nach einem Ausweg.

Und dieser Ausweg, so die Hauptthese des Buches, wird nicht durch Fortschritte in Technologien und Wissenschaften, Wirtschaftswachstum, politisches Eingreifen, religiöse oder moralische Appelle zu finden sein, sondern durch die stille, unscheinbare Macht der Schönheit: „Ihr allein eignet die Kraft zu einer tiefgreifenden Transformation. (…) Sie stimmt Menschen positiv. Sie setzt ihre besten Kräfte frei.“ **

„Schönheit“ ist dabei in einem umfassenden Sinn zu verstehen, nicht beschränkt auf nettes, attraktives Äußeres. Sie zeigt sich auf vielen Ebenen, etwa in dem Satz: „Wenn ich wüsste, dass die Welt morgen untergeht, würde ich heute einen Baum pflanzen.“ Und Schönheit liegt keineswegs nur im Auge des Betrachters, wie Kant glaubte, denn es gibt neben aller Subjektivität zweifelsfrei Grundkriterien für das, was wir für schön oder hässlich halten. Denken Sie doch nur einmal an Leonardos Mona Lisa, Michelangelos David oder auch an die berühmte „Déesse“ der Firma Citroen.

Nehmen Sie also bitte das Motto der Ausstellung als Rahmenthema und finden Sie dazu Ihr eigenes Thema. Für alle, die noch etwas tiefer einsteigen wollen, habe ich einige Auszüge aus dem genannten Werk zusammengestellt (siehe Pdf-Dokument im Anhang).
Weitere Infos zur Ausstellung folgen mit unserem Jahresprogramm 2026.

(Termine: Anlieferung 20.02.2026, Vernissage 21.02.2026, Finissage 01.03.2026)

*) Christoph Quarch, Jan Teunen: Schönheit rettet die Welt. Dreizeichen Verlag 2024;
**) Ebd. S. 4 f.

Schöne Grüße

Michael Bahr